LIFE: Wachau wird Wildnisgebiet
Nach der Erweiterung des größten Urwalds Mitteleuropas, dem Wildnisgebietes Dürrenstein um knapp 1.000 Hektar, wird nun in Niederösterreich bereits der nächste Schritt in Richtung mehr Wildnis gesetzt: Bis 2020 sollen 50 Hektar naturnahe Auwaldbereiche in der Wachau als Auenwildnis-Naturschutzgebiete ausgewiesen werden.
„Zusätzlich zu ihrer Funktion als Lebensräume für seltene und gefährdete Arten, leisten Auen als Retentionsräume auch einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz“, unterstreicht Naturschutz-Landesrat Dr. Stephan Pernkopf die positiven Effekte des Öko-Projekts. Das kürzlich bei der Europäischen Union eingereichte Projekt Auenwildnis Wachau soll an zwei vorangegangene LIFE-Projekte in der Region anschließen. Im Zeitraum von 2015 bis 2020 sind umfangreiche Maßnahmen zur Revitalisierung von Altarmresten geplant. Bestehende Auwaldflächen auf bereits vorhandenen und neu entstehenden Inseln sollen verbessert bzw. erweitert werden. Für stark gefährdete Amphibien wie die Gelbbauchunke und den Donau-Kammmolch ist die Anlage von eigenen Laichgewässern vorgesehen, für den majestätischen Seeadler werden Horste angelegt, wertvolle Altbäume werden geschützt.
Das Projekt wird vom NÖ Landesfischereiverband, dem Lebensministerium und dem Land Niederösterreich finanziell unterstützt. Das Projektbudget ist mit rund 3,9 Millionen Euro veranschlagt, wovon bei einer Bewilligung durch die Europäische Union diese knapp 2 Millionen Euro beisteuern wird. Projektträger des eingereichten LIFE+ Projekts ist die Via Donau, Partner für die Umsetzung der geplanten Maßnahmen sind der Arbeitskreis Wachau und die Marktgemeinde Rossatz-Arnsdorf.
„Das Naturland Niederösterreich ist Spitzenreiter bei der Umsetzung von LIFE-Projekten. Von 45 Projekten österreichweit wurden 21 in Niederösterreich realisiert. Dabei wurden rund 80 Millionen Euro investiert, wobei der Finanzierungsanteil der EU 46 Prozent ausmacht“, erklärte Pernkopf.
Foto: NLK Filzwieser
Die Kommentarfunktion ist geschlossen.