Die Lebensretter
Der ›Action Hero Day‹ der Freiwilligen Feuerwehr in Krems stand ganz im Zeichen der Jugendarbeit. Viele Kinder und Jugendliche waren gekommen und doch könnte ein solcher Aktionstag, an dem ja auch Spenden für das laufende Budget eingenommen werden, weit besser besucht sein …
Hand aufs Herz: Wie oft erweisen Sie der Freiwillen Feuerwehr in ihrer Umgebung bei einer ihrer Veranstaltungen die Ehre und unterstützen sie mit ihrer Spende? Wir haben das Gefühl, dass die Einsatzfreude der freiwilligen Helfer, die sich für uns jederzeit in schwierige und mitunter sogar gefährliche Situationen bringen, nicht immer den nötigen Respekt bekommen. Auch viele der Helfer fühlen ihren Einsatz nicht immer gebührend geschätzt. Weihnachten und Silvester stehen schon vor der Türe und auch in diesem Jahr werden wohl wieder viele der freiwilligen Einsatzkräfte ausrücken müssen, statt daheim gemütlich mit ihren Familien zu feiern. Wir fanden: Es ist Zeit für eine Laudatio!
Die Feuerwehr Krems ist nicht nur Niederösterreichs älteste und größte Feuerwache, sondern war auch die einsatzstärkste Mannschaft im vergangenen Jahr. Gerhard Urschler, Leiter der Verwaltung der Freiwilligen Feuerwehr Krems, ist auch der Meinung, dass das Ansehen der Freiwilligen Helfer besser sein könnte. „Vor allem national gesehen, ließe sich die Öffentlichkeitsarbeit sicher noch verbessern. In unserer Gemeinde sind wir da eigentlich ganz zufrieden.“
Der Vater zweier Söhne ist einst selbst über die Jugendarbeit zur Feuerwehr gekommen und engagiert sich für den Nachwuchs unter anderem mit dem Action Hero Day, bei dem Kinder und Jugendliche Gelegenheit bekommen, in die Aufgaben der Einsatzkräfte zu schnuppern. Wer mag, kann bei der Jugendfeuerwehr mitmachen und findet damit auch sozial Eintritt in eine Gruppe Gleichgesinnter.
„Die Gemeinschaft ist sicherlich ein wichtiger Punkt, weshalb sich Freiwillige zum Dienst bei der Feuerwehr melden. Uns wird ja oft auch unterstellt, dass das Engagement von Geltungsbedürfnis und Wichtigtuerei motiviert ist, aber da kann ich mir wirklich einfachere Möglichkeiten dafür vorstellen“, lächelt Urschler über diese Unterstellung, deshalb das eigene Leben für andere Menschen zu riskieren. Selbst innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr ist die Motivation allerdings schwer greifbar, weil vielfältig. Wir von der Wald4tlerin wollen also einfach auch weiterhin daran glauben, dass es ein sehr befriedigendes menschliches Gefühl ist, für andere dazusein und zu helfen.
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Top in Frauenquote
Vorbildlich ist Krems auch in Frauensachen, denn mittlerweile sind schon 60 Frauen unter den Freiwilligen der schönen Donaustadt. Urschler befürwortet das ganz selbstverständlich: „Schließlich steht auf dem Feuer nicht, dass es nur von Männer gelöscht werden darf. Auch bei der Jugendarbeit bringen sich Frauen großartig ein. Leid tun sie mir nur, weil immer noch nicht die nötigen Ressourcen für sie geschaffen wurden, wie etwa im Sanitärbereich.“
Geld ist knapp bei den Freiwilligen, die zwar Subventionen von Land und Gemeinde erhalten. „Doch ohne Spenden wäre bei uns schon im Februar der Sprit alle“, so der Verwaltungschef. Deshalb ist man hier auf Spenden und die Konsumation bei Festen und Veranstaltungen angewiesen, um die Kasse für den Rest des Jahres aufzufüllen.
Daily Business
Gute Nachrichten hat Gerhard Urschler für Autofahrer, denn die Einsätze bei Verkehrsunfällen stehen in Krems erst an dritter Stelle. „Autos sind heute so sicher, da ist es vergleichsweise selten, dass wir hier noch dramatische Einsätze haben.” Vorwiegend werden die freiwilligen Helfer zu weniger spektakulären Aktionen gerufen. „Das ist eher die berühmte Katze am Baum oder eine Türe, die sich nicht öffnen lässt“, erzählt der Verwaltungsleiter. Brandalarm ist die zweithäufigste Einsatzursache.
Fragt man Gerhard Urschler seinem bewegendsten Einsatz, blättert er in seiner persönlicher Chronik zwanzig Jahre zurück. Damals kam er mit einem Kollegen als erster an einen Unfallort, an dem eine Frau im Auto eingeklemmt war. Die beiden jungen Feuerwehrmänner starteten ihre Rettungsaktion – in der Annahme, dass in Kürze Verstärkung eintreffen würde. „Doch außer dem Roten Kreuz kam niemand. Wir haben die Frau also aus dem Auto geschnitten und geborgen es war ein tolles Gefühl für uns, alles richtig gemacht zu haben!”
Fotos: (c) Wald4tlerin[/fusion_builder_column][/fusion_builder_row][/fusion_builder_container]
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