Die Europäische Wildkatze ist in Österreich wieder zu Hause! Bereits im Frühjahr war beim Naturschutzbund die Freude groß, als die Tiere auf Wildkameras der Österreichischen Bundesforste zu sehen waren.
Dennoch blieben einige Fragen offen, die nun durch die genetische Untersuchung beantwortet wurden. Die von einem Suchhund erschnüffelten Kotproben sowie gewonnene Haarproben brachten eine kleine Sensation ans Licht: „Die Analysen zeigen eindeutig, dass mindestens fünf Tiere – Männchen und Weibchen – in der Wachau leben. Das lässt den Schluss zu, dass es dort inzwischen auch Nachwuchs gibt“, freut sich Carsten Nowak vom Senckenberg-Institut, das die Analysen durchführte. Die Tiere stammen laut der Untersuchung von der mitteldeutschen Wildkatzen-Population ab und sind teilweise miteinander verwandt. Wann und wie sie in die Wachau gelangt sind, ist noch unerforscht.
Mitte der 1980er Jahre wurde die Wildkatze in der Roten Liste der gefährdeten Arten Österreichs als „ausgestorben oder verschollen“ eingestuft. Da es jedoch immer wieder vereinzelte Sichtungen, Fotos und Funde gab und gibt, sammelt der Naturschutzbund diese Meldungen. Seit über zehn Jahren sucht er gemeinsam mit Partnern wie den Österreichischen Bundesforsten sowie der Kampagne vielfaltleben nach Wildkatzen. Meist kommt dabei die Lockstock-Methode zur Anwendung. Hierbei reiben sich die Katzen an sägerauen Holzpflöcken, die mit Baldrian präpariert wurden. Dabei bleiben Haare hängen, die dann abgesammelt und einer genetischen Analyse zugeführt werden können. Inzwischen werden auch eigens ausgebildete „Naturschutzhunde“ eingesetzt, die in der Lage sind, Wildkatzen-Kot zu erschnüffeln.
Quelle: Naturschutzbund